Plik "AGFl_AV.22.0790.mp4"

Właściwa nazwa pliku AGFl_AV.22.0790.mp4
Nazwa folderu
Źródła KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Signatur: AGFl AV.22.0790
Rozmiar pliku 207.29 MB
Rozmiar 640px × 360px
Poprzedni/ wstecz
MPEG4
Odwołanie do
Czas trwania 00:33:30
Proporcje 16:9

Napisy dla "AGFl_AV.22.0790.mp4"

00:00:00 DN: ...Feld, beginnt dann ganz neue Geschichte, ja. Ja, wir waren in die Waggonen, angekommen nach Schwarzenfeld.
00:00:07 So wie ich hab' früher gesagt, es waren dort geschlossene Waggonen und offene.
00:00:13 Ich war in eine offene Waggon und auf einmal sind gekommen Flugzeuge. Jetzt weiß ich, das waren amerikanische Flugzeuge.
00:00:23 Die sind ganz tief geflogen über diese Transport, über die Zug. Erst haben sie die Lokomotive kaputt geschossen ja und nachher sie sind übergeflogen über die ganze Zug und die haben begonnen zu schießen mit Maschinengewehren.
00:00:44 Wir haben uns, wir haben das nicht verstanden ja. WIr sind doch lebend geblieben von die Deutschen, kein Gaskammer nicht, nicht aufgehangen, nicht erschossen, auf einmal von unseren Freunde, die müssen uns befreien, wir werden tot ja.
00:01:01 Und die SS-Leute haben gesagt, wir sollen, äh, mit unsere, runternehmen die Mäntel, das Jacket, die gestreiften Jacketen und mit die Mütze sollen wir so wehen ja.
00:01:17 Und wenn, wenn die haben angefangen zu schießen sind viele SS-Leute von die Zug, weil die haben uns bewacht ja.
00:01:28 War glaub' ich auch in die Zug war ein oder zwei SS-Mann und neben, andere, andere Waggonen, die sind auch weggeloffen auf die Seite in Schwarzenfeld bei die Station, weil die wollten auch leben ja.
00:01:44 Äh, ich bin unter die Waggon gegangen so Schützung gesucht, aber einige sind auch weg, nicht genau mit der SS, aber auf der anderen Seiten und zwischen die Flugzeuge sind weg.
00:02:01 Ich weiß nicht warum, ob sie haben verstanden, dass es sind dort Gefangene oder so etwas.
00:02:07 Sie sind nicht zurück gekommen und langsam manche die was geblieben in die Waggonen, von die Häftlinge, die haben die Rucksäcke von die SS aufgemacht weil die haben noch gehabt Konserven.
00:02:22 Ich glaube es war so ein Kilo Konserve Pferdefleisch oder was, ich weiß, die haben aufgemacht und haben begonnen zu essen, ja.
00:02:29 Und einige in Schwarzenfeld, war die Station, war ein Keller, ganz kleine Fenster, einige von uns, das war ich nicht, weil ich war nie ein Initiativnehmer nicht.
00:02:45 Ich wollte leben, aber ich hab' getan was die anderen haben getan. Und sind rein durch die kleinen Fenster in die Keller und dort war Kartoffeln.
00:02:55 Und die haben begonnen rauszuwerfen Kartoffel, ja. Und wir haben das genommen, vielleicht gegessen, das gedenke ich nicht schon so gut.
00:03:06 Wir waren hungrig, wir haben alles gegessen ja, Kartoffelschalen auch von der Erde.
00:03:11 Auf einmal die SS kommt zurück und die sehen was ist geschehen.
00:03:16 Erste Mal der SS-Mann kommt zurück in die, in die, wie sagt man das, in die Waggon und er sieht, dass zwei Häftlinge essen von sein Rucksack, ja.
00:03:27 Eeh, er hat ihn genommen auf die Seite, ich weiß nicht genau, aber ich hab' zufällig heute jemand getroffen, er hat das auch gesehen. Er sagt, die zwei wurden erschossen.
00:03:39 Ich hab' das mit meinen Augen nicht gesehen, aber es ist wahrscheinlich so.
00:03:42 Weil wir haben viel Schüsse gehört ja und die Jungen, welche sind in die Keller, die konnten rein, aber rauskommen ist viel schwerer, weil die Fenster war höher und die sehen, die sind runter, und die wollen herunter gehen in den Keller durch die Türe, aber sie können nicht, weil die Tür ist geschlossen.
00:04:03 Und die wollen doch nicht, die können nicht die Soldaten runter.. rausholen, haben sie genommen Junge, ein deutscher Junge, ich weiß nicht, der hat gearbeitet bei der Bahn oder was, und sie haben gesagt, dass er soll, wo ist die Schlüssel ist.
00:04:18 Hat gesagt, das ist beim Chef von der Station. Genau das weiß ich nicht sowieso, aber man hat gebracht die Schlüssel und die sind runter, rausgeholt und die acht Leute, und die sind bei die Wand gebracht und die wurden geschossen dort.
00:04:34 Die wurden geschossen, aber ich weiß nicht wo, die Leichen haben sie gelegt, aber ich habe nachher gelesen, dass sie waren erst begraben in Schwarzenfeld und nachher hat man die übergebracht nach Flossenbürg in die Massengrab.
00:04:49 Aber es besteht, steht Beweise über diese Sache, ja.
00:04:54 Und jetzt konnten wir nicht weitergehen mit dem Zug, hat man gemacht Transporten.
00:05:02 Und wir sind begonnen zu marschieren von, von Schwarzenfeld Richtung, ja, dieser Zeit habe ich nicht gewusst welche Richtung.
00:05:12 Ich wusste nicht, dass.. dass.., wo Schwarzenfeld liegt.
00:05:16 Und wir sind angefangen zu gehen, es war nicht so einfach und die, manches Mal die SS-Leute haben noch uns gesagt, dass wir sollen noch tragen die Rucksäcke von die SS oder noch etwas tragen was sie haben genommen dort.
00:05:35 Ich weiß nicht, vielleicht die Kugels von die Maschinengewehr auch, aber nicht die Maschinengewehr ja, und wenn ja auch, ich konnte nicht schießen auch nicht.
00:05:44 Und wir sind gegangen zu Fuß, ein Kilometer, zwei Kilometer.
00:05:49 Ich weiß nicht wie.., das war schrecklich. Es wird Nacht, dunkel, wir sind angekommen in ein Wald. Das war zwischen Schwarzenfeld und Neunburg.
00:06:01 Ich weiß nicht genau, wo das war. Wir sind dort geschlafen ja, geschlafen, es war frische Luft ja, es war kalt und wir waren sehr, sehr gering angezogen.
00:06:14 Aber wir mussten das tun.
00:06:19 Andere Tag, anders Tag wir gehen weiter und nicht jeder eine konnte gehen ja. Manches Mal haben gesagt die Menschen können nicht gehen, wir werden sie schießen.
00:06:30 Jeder hat die Mühe gegeben, aber die Menschen haben gesagt: "Besser schieß mich, ich kann schon nicht."
00:06:35 Wir haben probiert Eine, dem Zweiten helfen ja. Aber es war nicht so einfach.
00:06:41 Manche sind geblieben, wir haben die Schüsse gehört, die sind getötet geworden.
00:06:46 Auf einmal kommt ein Lastwagen und die Lastwagen war betrieben durch Holz. Damals waren große Lastwagens und es war ein, ein..
00:06:59 Und es war, ich weiß nicht, man hat geheizt mit Holz und die Aus.., die Gas, das kommt runter, das hat betrieben.
00:07:09 Es war nicht genug Benzin in Deutschland. Benzin hat gebraucht wahrscheinlich Militär und alles und die haben gepufft. PUFF, PUFF, PUFF.
00:07:18 Und haben gesagt die Menschen, die können nicht gehen, können fahren mit dem Lastwagen.
00:07:25 Aber wir haben gar kein schlechte Erfahrung mit die Lastwagen, wir haben schon gehört, die Menschen, die fahren mit den Lastwagens, die kommen nicht lebendig zurück danach.
00:07:37 Und wir haben probiert weiterzugehen zu Fuß. Einige sind rauf auf die Lastwagen, die haben schon keine Kräfte nicht gehabt und später wir sind zu Wissen gekommen, dass die waren geschossen.
00:07:52 Ich weiß nicht wo, in Neunburg und verschiedene andere Plätze. Aber wir sind gegangen, wir sind angekommen in Neunburg vorm Wald.
00:08:01 Neunburg vorm Wald es hat gegossen, es hat geregnet. Wir waren auf einem großen Platz und man hat gegeben dort Kartoffel, gekochte Kartoffel.
00:08:13 Aber nicht jeder eine ist zu gekommen, zu dem.. Und es war schon so vor, späten Nachmittag, hat man gemacht so zwei Gruppen.
00:08:22 Ich bin in eine Gruppe und wir müssen weiter marschieren. Neunburg vorm Wald und wir marschieren weiter, jetzt weiß ich, Richtung Stamsried ja.
00:08:35 Und die SS, die SS-Leute waren schon alte Leute. Da waren nicht die junge SS, die welche waren auf die Front, in die russische Front.
00:08:46 Die waren schon ältere Soldaten, ich weiß nicht, die haben gezwungen, es waren auch viele Ukrainer dort und die waren, die waren, die haben bekommen die Befehl zu schießen, den was kann nicht gehen und wir haben gehalten.
00:09:01 Ich bin gegangen noch mit zwei andere Leute. Ich weiß nicht, mit wem.
00:09:04 Ich weiß nicht, ob ich hab' gehalten die Leute oder die mich haben gehalten von eine Seite, andere Seite.
00:09:09 Wir sind weiter marschiert, marschiert bis wir sind angekommen vor dem Dorf Stamsried.
00:09:18 Ich weiß jetzt, das heißt Stamsried. Wir sind rein in eine Scheune und man hat gesagt wir bleiben dort über Nacht.
00:09:25 Ich bin in die Scheune. Dort sind verschiedene Agrikulturmaschinen, Stroh, mit verschiedene Sachen, was wir haben gefunden dort, etwas Schalen oder was wir haben gegessen von.., und raufgekrochen oben, weil es gibt so eine Leiter heraufzugehen.
00:09:45 Ich bin raufgegangen und auf einmal bin ich heruntergefallen weil es gibt kein Boden nicht.
00:09:51 Dort ist Stroh, runtergefallen, ich bin eingeschlafen. In die Früh, ganz früh aufgeweckt, antreten und weiter marschieren.
00:09:59 Wir sind rein in das Dorf Stamsried und Stamsried, anstatt zu gehen auf die Weg, auf die richtige Weg, wir sind runter in ein Tal, runtergeführt durch die SS.
00:10:14 Und von die Tal deutsche Bürger haben uns gesehen, die haben uns angeguckt, wir haben gesagt: "Brot, Brot, Hunger, Brot."
00:10:24 Die haben gesagt.. Die SS hat auch nicht gelasst, aber wir haben nichts bekommen.
00:10:29 Und runter ins Tal, rauf auf den Berg, dort ist ein großer Wald in Stamsried und wir kommen rein in die Wald und marschieren und ich sehe auf einmal, wir haben nicht viel nachgeklärt.
00:10:45 Einer sagt: "Wir haben nicht die SS. Die SS ist verschwunden. Komm wir gehen suchen die SS."
00:10:52 Sagt die Zweiter: "Bist du verrückt? Wir sollen suchen die SS? Ja. Nein, wir bleiben hier."
00:10:59 Aber einige sind weiter gegangen im Wald. Und ich hab' gemacht alles, was meine Umgebung hat gemacht, älter, ich war damals beinahe schon 15 Jahre.
00:11:10 Aber es hat mich schon nicht viel interessiert. Einer hat gesagt, wir kommen zurück, wir gehen zurück in die Dorf und der andere hat gesagt, nein.
00:11:19 Aber ich bin mitgegangen nach dem Dorf mit einigen von uns. Wir kommen runter von dem Wald, Tal, ein bisschen rauf Stamsried in das Dorf.
00:11:28 Ungefähr, ich glaube ich erinnere mich, ich war noch nicht dort nach dem Krieg.
00:11:33 Und dort sind die deutschen Bürger, sie haben gesehen vor halber Stunde, Stunde, ich weiß nicht wie viel Zeit früher, wir sind befreit, amerikanische Mili.. Soldaten sind hier.
00:11:45 Weil wir haben gesehen die Tanken von Weitem, von die Berge noch, von die Wald aber wir haben gesehen weiße Sterne, ja, die Tanken, eine kleine Piper-Flugzeug ist geflogen vor die Tanken und wir haben geglaubt die fünf Sterne, das sind Russen, aber das waren Amerikaner.
00:12:06 Und dort steht, auf dem Weg steht ein Kriegsgefangener, ein französischer.
00:12:14 Weil ich weiß, die Deutschen haben genommen französische Kriegsgefangene, haben sie zerteilt in die Bauernhäuser, weil die Männer waren auf dem Front, die waren nicht zu Hause.
00:12:24 Und die haben geholfen für die Deutschen dort die, zum Arbeit auf die Felder, mit die Tiere und alles.
00:12:33 Und es mich nimmt ein französischer Soldat, ein Kriegsgefangener, er hat schon ein Revolver, ich weiß nicht wieso, oder die Amerikaner haben ihm schon gegeben oder er hat gehabt versteckt und er sagt:
00:12:43 "Komm mit mir", auf Französisch, ich habe das nicht verstehen.
00:12:49 Ich hab' geglaubt, dass er geht mich schießen.
00:12:51 Sag' ich: "Jude, Jude!" Er weiß nichts, sagt er: "Juif, Juif."
00:12:55 Hat er gesagt. Sag' ich: "Ja, juif." (???)
00:12:59 Und er nimmt mich rein in diese.. zu diesem Bauer, ältere Frau mit Mann.
00:13:04 Sagt er: "Gib diese Mann Essen." Er hat dort gearbeitet bei diesen Menschen. "Gib Essen für diese Mann. Und Kleider."
00:13:12 Sagt er: "Ich hab' nichts." Sagt er: "Hast du nicht?" Nimmt er raus den Revolver und dann haben wir schon gehabt.
00:13:17 Wir haben begonnen zu essen, zu fressen, ja. Die Amerikaner haben vergessen uns zu sagen, dass langsam, langsam.
00:13:26 Nicht so auf einmal. Weil unsere Wagen, Magen war schon zusammen gekrämpft, ja.
00:13:31 Ich, ich war noch nicht so lange. Ich war nur ein Jahr.
00:13:35 Aber es waren dort Menschen, was waren schon drei, vier Jahre in die KZ.
00:13:40 OK, er hat mir gegeben Essen und wir sind rumgegangen in der Stadt. Die Amerikaner, die waren wunderbar, waren noch ein paar jüdische amerikanische Soldaten von ungarischer Abstammung.
00:13:51 Die sind raus gewandert vor dem Krieg. Und die haben alles, was wir haben gewollt, die haben gegeben.
00:13:57 Willst du hier schlafen, geh schlafen dort. Reingegangen in das Haus.
00:14:01 Wir, wir konnten alles machen und ich bin, ich bin reingekommen in ein andere Platz, das besteht noch, ich hoffe, dass ich, morgen soll ich.. kann gehen besuchen.
00:14:13 Ein Haus, dort war eine deutsche Frau, was sie hat gelebt mit diesem französische Kriegsgefangene. Es war nicht dasselbe, dort waren sechs, sieben solche in diesem Dorf.
00:14:27 Und die haben gelebt so wie ein Mann und Frau.. Ich weiß nicht wie lange, ich weiß nicht, ob sie waren sicher nicht geheiratet, das war verboten, dass mit einem Kriegsgefangenen zu heiraten.
00:14:38 Jedenfalls aber sie waren sehr sympathisch und die haben gesehen, dass ein Junge, 15 Jahre, allein. Sie haben mich hereingenommen.
00:14:46 Sie haben gegeben mir oben ein Zimmer. Es waren mehrere Zimmer und ich bin geschlafen dort in einem kleinen Zimmer und ich war zufrieden.
00:14:53 Ich bin jeden Tag gegangen auch zu den Amerikanern. Die haben mir gegeben verschiedene Sachen zu essen.
00:15:00 Man hat aufgemacht verschiedene Küchen. Essen hat nicht uns gefehlt. Aber das war für uns das Wichtigste.
00:15:06 Ich habe noch nicht begonnen zu fragen, was ist geschehen mit meiner Familie. Wo die sind. Ich bin allein, nicht Mutter, nicht Vater, nicht Bruder, nicht Schwestern, niemand nicht.
00:15:15 Aber ich hab' nicht viel, das ist schwer heute zu verstehen, aber es war mir.. Ich war sicher, dass die leben schon nicht und ich muss gehen weiter.
00:15:25 Leben von einem Tag nach die andere. Und do, so bin ich geblieben bei dieser Familie einige Wochen.
00:15:32 Ich bin rausgegangen, weil die haben gearbeitet auf die Felder und interessant, ich hab' dort gegessen meistens Sonntag und sie, diese Frau hat gehabt eine Mutter und eine Nichte.
00:15:43 Weil die Nichte war, weil ich hab' jetzt Kontakt mit dieser Nichte, die war 10 Jahre alt damals.
00:15:50 Ihre Mutter war eine Schwester von dieser Frau. Aber sie hat gehabt ein uneheliches Kind mit äh, das war das Mädchen..
00:15:58 Wahrscheinlich sie war glaub' ich von Regensburg, und sie hat geschickt das Mädchen zu der Schwester ihre und sie ist dort aufgewachsen.
00:16:06 Und wir waren eine Familie, die Mut.., diese Frau hat gehabt noch eine ältere Mutter und sie hat gekocht, ja.
00:16:13 Und Sonntag haben wir gegessen, das erinnere ich noch, äh Knödel, ja. Das war sehr, hat mir gut geschmeckt, ja.
00:16:21 Weil ich hab' schon lange nicht gegessen solche Sachen zu Hause und dort habe ich gelebt. Und die haben manches Mal mich mitgenommen in die Kirche auch.
00:16:31 Ich war ein Jude, aber ich wusste schon nicht. Ich habe nicht so praktiziert, ja. Zuhause war ich sehr fromm, aber ich hab' schon vergessen.
00:16:40 Im Beginn in den Lagern habe ich noch gewusst, wann sind die jüdischen Festtage mit Alles. Wenn es war Yom Kippur, die große Festtag oder Rosh Hashana noch in Birkenau, verschiedene Selektionen derselbe Tag und ich bin dort geblieben.
00:16:57 Und meine Freunde, die haben gewohnt auch dort und andere Plätze. Die haben gesagt: "Wir fahren zurück nach Ungarn, nach Slowakei. Wir nehmen dich mit."
00:17:08 Habe ich mich sehr gefreut, ich hab' bekommen ein Brief von dem Bürgermeister von Stamsried, dass Herr Bernhard Nasch, Nr. 47649, ist hier befreit geworden und er bittet seine Heimkehr nach seinem Wohnplatz, seine Heimat.
00:17:29 Aber ich hab' zusammen gepackt meinen Rucksack. Ich hab' einige Sachen gehabt.
00:17:33 Ich will noch erzählen, in diesem Hof, wo dort ich habe gewohnt, Bauernhof, die amerikanischen Soldaten haben gesammelt für einige.. für einige Stunden die deutschen Kriegsgefangene.
00:17:46 Die haben runter genommen den Schmuck, ja, wenn die haben eine Uhr gehabt, einen Ring oder eine Kette und die haben einen Haufen gelegt dort.
00:17:56 Ich bin ein paar Mal dorthin gegangen, mich hat das nicht interessiert, mich hat interessiert Brot, ja. Ich hab' keinmal..
00:18:03 Die Menschen fragen: "Warum hast Du nicht genommen?" Das war doch so, jeder konnte das nehmen. Amerikaner haben das genommen.
00:18:09 Sage ich, das hat mich nicht interessiert. Nicht Gold, nicht Silber, nicht Geld.
00:18:12 Und, nein, weil gestern haben wir gehabt ein, ein, eine Dame hat gefragt, hat gesagt, die Häftlinge haben geplündert. Geplündert, haben genommen Essen und Kleidung. Ok, das ist nicht so wichtig jetzt.
00:18:27 Und ich bin dort geblieben bei diesen Menschen, ich habe gearbeitet und ich wusste noch nicht, was ist passiert mit der Familie. Mit meiner Familie.
00:18:38 Weil das Radio habe ich manches Mal gehört, man hat gesucht hier, jemand hat sich gemeldet.
00:18:44 Und ich wusste nicht was ist.. Ich habe geahnt, was ist geschehen mit meiner Mutter, mit meinem Bruder, mit der Schwester, wusste ich nicht.
00:18:52 Und dann die Amerikaner... Ja, und die Leute, die meine Freunde, die sind.. sie haben genommen einen Wagen in Stamsried mit einem Pferd und sind Richtung, weil es war kein Transport nicht andere.
00:19:07 Äh, haben gewollt früh morgens zurück zu gehen nach, nach Ungarn, Tschechoslowakei und ich hab' mitgegeben meinen Rucksack, weil ich hab' einige Sachen schon gehabt dort und habe gesagt:
00:19:22 "Nehmt mich mit, ich geh' schlafen, acht Uhr morgens." Ich steh' acht Uhr morgens und ich hör', dort waren Steine auf der Straße, dass ein Wagen kommt mit ein Pferd.
00:19:34 Und ich gucke runter, weil gehe ich ins andere Zimmer, dort habe ich gesehen, was besteht auf dem Marktplatz.
00:19:40 Und die fahren vor dem Haus und ich beginne zu schreien: "Nehmt mich mit, ihr habt meinen Rucksack! Nehmts mich mit!"
00:19:47 Haben runtergeworfen meinen Rucksack und haben gesagt: "Für dich ist besser wenn du bleibst hier. Du bist jung, du hast eine Zukunft hier und nicht zu Hause. Wahrscheinlich ist niemand geblieben."
00:19:57 Ich hab' begonnen zu weinen. In den Lagern hab' ich nicht geweint, wo ich hab' gewonnen zu weinen. Geweint, aber es hat gar nichts geholfen.
00:20:07 Nach einigen Tagen die amerikanischen Soldaten haben mich beruhigt und haben gesagt: "Wir suchen, was ist geschehen zu Hause."
00:20:15 Aber die konnten nicht, war noch ein Chaos hier in Deutschland. Was ist passiert?
00:20:23 Einige Tage später kommt zu mir ein amerikanischer Offizier, ein Soldat, und sagt: "Ich nehme dich mit nach Regensburg."
00:20:33 Regensburg dort ist ein Quartier von der UNRRA, United Nations Relief Refugee Relief, I don't know, and.. hat mich mitgenommen mit meinem Rucksack.
00:20:47 Ich hab' mich verabschiedet von dieser Familie dort, weil ich habe mich sehr gut gefühlt dort.
00:20:52 Der französische Kriegsgefangene, die deutsche Frau, die Nichte war ein schönes Mädchen von 10 Jahre.
00:20:58 Heute ist sie 75 Jahre alt, sie wird sein in Stamsried morgen und die Großmutter.
00:21:05 Und ich bin mit diesem amerikanischen Soldaten nach Regensburg angekommen.
00:21:09 Man hat uns genommen in die Villa von dem Bürgermeister, glaube ich. Er war, so hat man gesagt, er ist arrestiert, er war Nazi.
00:21:16 Wir blieben da einige Tage und von dort hat man uns genommen nach Kloster Indersdorf. Und dort, das ist weiter eine andere Geschichte.
00:21:24 IV: Genau. Dann machen wir wieder eine kleine Pause.
00:21:26 DN: Ja.
00:21:30 IV: Äh. In Indersdorf sind dann ja viele junge jüdische Kinder im Prinzip, Jugendliche, zusammengekommen, wo unklar war, wie ist deren familiäre Situation. Und die haben da einige Monate gelebt.
00:21:45 DN: Ja.
00:21:45 IV: Ich würde diese Phase jetzt gerne so ein bisschen überspringen.
00:21:48 DN: Ja.
00:21:49 IV: Und äh..
00:21:51 DN: Nachher bin ich nach England..
00:21:52 IV: Genau. Da würde ich jetzt und äh.. Wie kam das dann, dass Sie nach England kamen?
00:21:57 DN: Ja. Nach einigen Wochen.. In Indersdorf hab' ich es gut gehabt. Sehr gut gehabt.
00:22:05 Ich hab' nicht viel gelernt dort. Man hat uns auch gelehrt einige Sachen. Man hat genommen Filmen. Aber ich.. Ich war.. Ich konnte nicht so konzentrieren zum Lernen.
00:22:15 Dort war ein UNRRA-Mann, er hat mich manches Mal mitgenommen nach München, von dem amerikanischen Magazin, zu bringen Essen nach Flossenbürg ist gekommen.
00:22:24 Aber man hat gesagt, dass unser Leben muss weiter gehen, aber nicht hier in Deutschland. Die englische Regierung hat erlaubt ungefähr 1000 Kindern mit den jüdischen Organisationen in England nach, nach England zu bringen.
00:22:45 Eine Minute, ich muss meine Nase wischen, sorry, weil anders kann ich nicht.. {schneuzt sich die Nase}
00:23:00 Die englische Regierung hat erlaubt, ungefähr 1000 mit den jüdischen Organisationen nach England zu bringen, um dort ein neues Leben für die Kinder, die Jugendlichen, welche sind über geblieben ohne Eltern und weiter beginnen ein neues Leben.
00:23:19 Und so war das. Man hat gesagt, wir werden von Indersdorf mit dem Bus, Autobus, nach München Flughafen kommen und von dort fliegen wir mit einem militärischen Dakota-Flugzeug nach England.
00:23:33 Aber das war nicht so einfach, weil man hat immer gewollt, dass in England die (???) geht, das war Oktober Beginn November und wir sind manches Mal dorthin gefahren nach München und zurück gekommen ohne zu fahren.
00:23:48 Aber an einem schönen Tag wir sind angekommen in die Flughafen, ich weiß nicht genau welche dort, und mit einem Militärflugzeug ungefähr 40 oder 50 Kinder, wir sind übergeflogen nach Southampton.
00:24:03 Winchester, ein Platz neben Southampton. Und dort waren schon einige Kinder auch und dort war eine jüdische Organisation.
00:24:14 Das war Bloomsbury House, das hat sich beschäftigt mit den jüdischen Flüchtlingen, die kamen noch früher nach England nach Beginn des Krieges oder noch vor dem Krieg.
00:24:26 Und dort waren wir schön empfangen ja. Erst auf dem Flughafen in England, die Engländer haben geglaubt, dass man hat gesagt, es kommen Kinder, die haben geglaubt, dass kommen dort Kinder von 8, 10 Jahren, aber wer ist geblieben in diesem Alter?
00:24:42 Wir waren.. ich war der Jüngste, ich war 14, 15. Aber es waren noch 16, 17-jährige auch bis 18-jährige.
00:24:50 Die waren ein bisschen enttäuscht, weil sie haben gewartet Kinder. Aber die Kinder haben nicht überlebt, nur einige.
00:24:57 Von unserer Gruppe, glaube ich, einer war, der ist geboren in '33. Ich bin geboren im Jahr '30.
00:25:04 Und jedenfalls wir sind geblieben einige Tage in diesem Platz in Wintershill Hall, hat es geheissen und dort sind gekommen von den jüdischen Organisationen.
00:25:19 Weil es sind viele jüdische Gruppierungen, ganz fromme, weniger fromme, überhaupt nicht fromme Juden, sozialistische mit der revisionistische.
00:25:32 Jede Gruppe hat gewollt mitnehmen Kinder für diese Parteien ja. Und dort sind gekommen auch von den religiösen Parteien.
00:25:44 Es waren dort zwei Damen und zwei Herren und die haben gesucht zwischen den Jungen, wer kommt von einem religiösen Heim und wer kommt von einem mehr assimilierten und jeder hat gefunden seine.. seine Gruppe.
00:26:01 So wie ich hab' mich langsam erinnert {räuspert sich}, pardon, ich hab' mich langsam erinnert, dass wir zu Hause waren fromm.
00:26:09 Mein Vater hatte so einen kleinen Bart, ich werde zeigen auf dem Foto. Meine Mutter war mit einer Perücke, modern aber religiös.
00:26:16 Wir haben den Schabbat gehalten, koscher gegessen, jüdische Schule gegangen und es hat mich angezogen dort zu gehen.
00:26:26 Man hat mich genommen noch mit einigen Jugendlichen nach Manchester, weil die waren solche Children Hostels, Kinderheime, was die jüdischen Organisationen und die englische Regierung hat gestützt. Die haben die Subsidies gegeben.
00:26:46 Und ich bin dort geblieben ungefähr zwei Jahre. Bin ich herein gegangen nachher die Haupt.. die Präsident von diesem Kinderheim. Die hat gehabt auch so eine theologische Schule, eine Jeschiva, und ich bin dort auch gegangen.
00:27:03 Ich hab', ich hab'.. ich bin dort geblieben ungefähr zwei Jahre, von Oktober '45 bis '47. Jetzt, was ist geschehen?
00:27:16 Als ich war dort in Manchester in diesem Kinderheim, ich hab' mich ermannt, dass meine Mutters Brüder, zwei oder drei Brüder, die sind noch vor dem Krieg nach Palästina ausgewandert von Zuhause.
00:27:35 Meine Vater und Mutter sind geblieben, wir haben gehabt eine, so eine Papierzeugefabrik, Envelopen mit Kalenders. Wir waren nicht so reich, aber auch nicht so.. so in dem Mittelstand, ja.
00:27:49 Und so haben wir, wir sind geblieben damals vor dem Krieg dort und die Onkels sind raus nach Palästina.
00:27:58 Es war nicht so einfach weil Palästina, da waren schon zwischen Arabien und Juden ja.
00:28:06 Aber die sind, waren Zionisten sind raus und ich hab' mich erinnert, dass Familienname Roth, meine Mutter Familie Roth.
00:28:16 Einer hat geheissen Oishe Roth, einer David Roth und einer hat gewohnt in einer Stadt, was heißt Petach Tikva und andere Ramat Gan.
00:28:24 Aber ich wusste nicht die Adresse, überhaupt nicht. So ich hab' geschrieben einen Brief, Jenö Ro.. äh Oishe Roth, David Roth, Petach Tikva, Ramat Gan.
00:28:34 Alles aufgeschrieben. Und die Briefe sind angekommen, weil damals haben gewohnt vielleicht 6-, 700 Tausend Juden in ganz Palästina und die Stadt war aufgeschrieben, die haben bekommen meinen Brief.
00:28:46 Und ich hab' geschrieben, dass ich war in Konzentrationslager und ich weiß nicht was ist passiert mit meiner Familie und äh, und dass ich bin hier in England.
00:28:58 Und einer von den drei Onkels, die haben gewohnt, der war in den Jewish Brigades.
00:29:04 Ich weiß nicht ob ihr wisst, die englische Abteilung in Palästina hat gehabt auch jüdische Freiwillige, die haben gemacht eine jüdische Brigade, die haben gekämpft gegen die Deutschen in Italien, die waren auch in Monte Cassino.
00:29:19 Und sie waren später in Deutschland, auch in Belgien.
00:29:23 Jedenfalls er war, einer war in der Brigade, die zwei anderen, der eine hat gehabt eine Papierfabrik und andere eine Mühle, der Onkels.
00:29:33 Und die haben mir zurück geschrieben einen Brief, die schreiben: Yitzhak, das ist mein älterer Bruder, war 18 Jahre, er ist nicht mitgekommen mit meinem Vater nach..
00:29:44 Weil man hat genommen die Juden vor die transportiert nach Auschwitz von 18 bis 45 Jahre in ungarische Arbeitslager.
00:29:53 Weil die Deutschen haben ganz klug gearbeitet. Erst haben sie genommen die Männer, die bleiben in Ungarn.
00:30:02 So dass die Frauen mit den Kindern können keinen Widerstand nicht nehmen und die Transporte werden viel leichter zu behandeln.
00:30:10 Okay und die sind und die schreiben: "Yitzhak und meine drei Schwestern Frida, Elsa und Miri die sind in Nové Zámky in unsere Stadt zurück."
00:30:25 Und ich hab' gelesen, erfragt ob sie sind dort, oder sind da.
00:30:31 Und ich hab' geschrieben einen Brief zuhause, weil die haben geschrieben die Adresse. Dasselbe Adresse, was es war vor dem Krieg.
00:30:39 Und ich bekomme eine Antwort: Vater zwei Wochen vor der Befreiung gestorben in Mauthausen. Menschen sind mit ihm zusammen gewesen von unserer Stadt.
00:30:54 Er war, hat verloren seine Morali.., ne nicht Moralität, er war sehr schwach, krank und er hat gefragt jemand von unserer Stadt, soll kommen, er will etwas Wichtiges sagen für ihn.
00:31:12 Im Fall, dass jemand bleibt von unserer Familie lebend. Und dieser Mann ist gekommen zu ihm, aber wenn er ist angekommen, hat er schon nicht gelebt.
00:31:24 Aber wir wissen wer der Mensch ist und er sagt, er weiß, er ist gestorben diese und diese Datum und das ist zufällig, das ist der Jom Hashoa, der Tag von der Shoa, was wird jetzt jedes Jahr in Israel, wissen Sie, so ein Tag von die Holocaust.
00:31:42 Das ist ein hebräisches Datum aber das ist in, in, ich glaube, in April oder Beginn Mai so etwas.
00:31:53 Bisschen früher, ja ich hab' das hebräische Datum. Das ist (???) Nisan in Hebräisch.
00:31:59 Mutter, Emil, erste Tag in Auschwitz nach der Gaskammer.
00:32:06 Das, das wusste ich leider, weil ich war da. Ich wusste nicht genau, wie soll ich..
00:32:13 Ich meine, ich wusste, dass bei der Selektion, wenn ich war schon vier Monate in Birkenau, ich wusste was ist geschehen mit den Selektionen, ja.
00:32:21 Und wir sind zurück in unsere Stadt. Mein Bruder hat begonnen, weiter die Fabrik zu führen mit dem Papier, Kalender mit..
00:32:33 Es war nicht so einfach, es war noch Tschechoslowakei, es war Masaryk, es war noch demokratisch.
00:32:40 Aber die Russen sind, die Russen haben das befreit und es hat begonnen Kommunismus.
00:32:48 Und weil die Kommunisten, die Juden haben auch nicht gehabt so ein Paradies, ja.
00:32:54 Die mussten weg, weil alle Privatfabriken, alles wurde weggenommen, nationalisiert und diese..
00:33:04 Die Russen war nicht wichtig ob war Jude, nicht Jude und die sind gekommen einige russische jüdische Offiziere und die haben gesagt:
00:33:15 "Besser geht weg von hier weil Stalin, unter Stalin werdet ihr nicht so gut haben."
00:33:22 Und die sind illegal, weil damals England hat nicht herein gelassen die Juden, es waren die Weiß..