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File "AGFl_AV.22.0746.mp4"
Actual file name | AGFl_AV.22.0746.mp4 |
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Folder name | |
Sources | KZ-Gedenkstätte Flossenbürg Signatur: AGFl AV.22.0746 |
File size | 69.92 MB |
Size | 640px × 360px |
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Referenced by | |
Duration | 00:11:11 |
Aspect ratio | 16:9 |
Subtitles for "AGFl_AV.22.0746.mp4"
00:00:01 | IV: Gut. Rózsa. Ich würde Sie jetzt gern nach Ihrer Geschichte in Deutschland.. so, der Reihe nach.. kontinuierlich befragen. |
00:00:12 | Erzählen Sie mir doch bitte zuerst, wie sind Sie denn von Ungarn.. Sie haben in Budapest gelebt.. |
00:00:18 | Wie sind Sie überhaupt nach Deutschland gekommen? |
00:00:20 | RS: Ja. |
00:00:21 | IV: Wie kam das zustande? Was ist passiert? |
00:00:23 | RS: Ja. Also Buda.. Ich wohnte, wohnte in Budapest und seit neunund.. 1944 nach Oktober müssen wir von unserem Familienhaus weggehen. |
00:00:44 | Und müssen wir einrücken Oktober 15. und zu Fuß bis zur ungarischen Grenze gehen.. bis Österreich. |
00:00:59 | Ich weiß nicht, wie viele Tage war das, aber zu Fuß mach.., machten wir.. meine Mutter, meine Schwester und ich und äh.. |
00:01:09 | In Budapest sind wir in Wagons gegangen. Dort waren wir sehr viele Leute, beinahe achtzehn.. 80 äh Leute. |
00:01:24 | Und wir haben nicht gewusst, wohin werden, werden wir fahren. |
00:01:31 | Wir waren im Wagon.. voll mit Frauen und Mädchen und nach ein paar Tagen sind wir an Grenze gegangen. |
00:01:46 | Dort sind wir ausgest.. ausgekommen aus Wagon und am Erde waren wir ein paar Stunden lang. |
00:01:59 | Dann sind wir.. Deutsche Bahn bekommen. Unsere Wagons waren diese Tierwagons. |
00:02:09 | Die Deutschen haben äh Pers.., Person.., Personenwagon gegeben.. Do.., so sind wir nach.. weitergefahren. |
00:02:23 | Wir haben Essen bekommen oder nicht. Wir haben etwas mit. Und ich weiß nicht, wie viele Tage lang reisten wir. |
00:02:34 | Ich weiß Dresden, Berlin und noch weiter sind wir gefahren, bis Ravensbrück. |
00:02:46 | Ich wei.., weiß nicht, wie viele Tage lang dauerte diese Reise. Dann sind wir herausgekommen und zu Fuß sind wir von Bahn bis Lager gegangen. |
00:03:04 | Wir haben nur, nur drei, drei. Mein Vater hat vor einem Jahr gestorben. Gott sei Dank, sage ich. |
00:03:16 | Meine Mutter war 48 Jahre alt. Sie musste nicht mit uns kommen, die Frauen aus Ungarn mussten bis 40 Jahre alt gehen. |
00:03:28 | Aber meine Mutter hat gesagt, wir werden ganz bestimmt nicht durchleben diese neue äh, neue.. ich weiß nicht, wie soll ich sagen. |
00:03:43 | Wo.., wohin wir werden fahren, sie kommt auch mit uns. Ich war damals 22 Jahre alt. Meine Schwester war 20. |
00:03:55 | Sie war eine Cell.., eine Cellistin und wunderbare Stimme hat sie gehabt. Ich war dann schon Optikerin und Fotofachmann. |
00:04:07 | So sind wir nach La.. nach Deutschland gefahren. |
00:04:13 | Dann an der Grenze sind.. haben wir un.. neue Wagons bekommen und so fuhren wir.. ich weiß nicht, wie viele Tage lang.. bis Ravensbrück. |
00:04:30 | Ich weiß nicht, wie viele Tage dauerte das. Dann sind wir ausgestiegen. |
00:04:36 | Viele, viele Reihen müssen wir dort stehen bleiben. Und von dort in der.. das war in der Nacht.. weitergehen. |
00:04:48 | Wir haben gesagt.. gesehen, das "Arbeit macht frei". |
00:04:55 | So, so sind wir ins Tor hineingegangen. Und wir waren sehr froh, dass wir arbeiten werden. |
00:05:05 | Ja, dann sind wir in die Baracke ge.., gegangen. |
00:05:10 | Dort waren so dreistöckige Betten und wir.. alle drei.. Füße, Kopf, Füße.. so in diesem Bett äh gelegen. |
00:05:26 | IV: Sie waren zu dritt in einem Bett dann? |
00:05:28 | RS: Einem Bett, ja. Aber wir waren so traurig und so erschrocken, was wir gesehen. Aber wir haben gelesen: "Arbeit macht frei". |
00:05:39 | Und wir haben immer sehr viel gearbeitet und kein, kein Fehler.. ke.. ich.. Es wird nicht schlecht sein. |
00:05:51 | Ja, wir waren immer.. Ich bin heute auch Optimistin und, und wir glauben, was ausgeschrieben war. |
00:06:01 | IV: Äh ich frage Sie einfach mal zwischendurch. Sie haben ja gerade gesagt, Sie waren erschreckt, was Sie da gesehen haben. Was haben Sie denn gesehen? |
00:06:09 | RS: Ich weiß nicht, vielleicht nicht? |
00:06:10 | IV: Und, und was, was hat Sie erschreckt? |
00:06:12 | RS: Wir.. Alle drei waren Optimisten. Und es war so schön ausgeschrieben. |
00:06:19 | Und, und wir sind gegangen. Na dort sind wir in der Nacht.. sind wir aus.. sind wir ausgestiegen. |
00:06:30 | Und vier waren in einer Reihe. Viele, viele Freu.. Frauen und Kinder waren auch. |
00:06:40 | Und so sind wir zu Fuß gegangen, ich weiß nicht, wie lange dauerte das. Auf einmal waren wir vor der Baracke. |
00:06:51 | Und ich weiß nicht, wie war dann. Dann mussten wir in die Baracke hineingehen. |
00:06:59 | Kleine Tasche haben wir. Wir haben gar nicht gewusst, was wir besehen. |
00:07:05 | Gar nicht haben wir gehört, was ist geschehen oder was war in die.. bis in dieser Zeit. Wir haben gar nichts gewusst. |
00:07:17 | "Arbeit macht frei", da.., das kann nicht schlecht sein. Wenn man arbeiten kann, dann es wird gehen. |
00:07:25 | Und anderer Tag.. ich meine.. anderer Tag.. an.. nächstes, nächstes, nächster Tag sind wir in Reihe gegangen. |
00:07:39 | Später haben wir gehört, das ist Arbeitsplatz. Gut sage ich, nicht wahr? Arbeitsplatz. |
00:07:46 | Ja und man hat dann gesagt, dass wir werden mit Sand arbeiten. Gut, es wird gehen. |
00:07:56 | Sportlich und wir werden gut, stark sein. Wenn wir arbeiten werden. Ich habe.. ich denke nach, das war sehr lange vor.. |
00:08:11 | Äh schwarzen Kaffee haben wir bekommen.. anderes nicht. Aber wir warten, was werden, werden wir machen. |
00:08:23 | Und später sind wir in Reihe in den Sandberg gegangen, in Ravensbrück. Wir haben dies.. ich weiß nicht, wie sagt man deutsch.. diese mit.. |
00:08:37 | IV: Schaufeln? |
00:08:38 | RS: Ja, Schaffeln? |
00:08:40 | IV: Schaufeln. |
00:08:41 | RS: Schaufeln bekommen und man hat gesagt, dass diese, diese Gruppe.. müssen wir dorthin arbeiten und weiter.. |
00:08:52 | Das haben wir gemacht. Ich habe immer Sport.. meine Mutter und meine Schwester auch. Das haben wir gemacht. |
00:09:00 | Es war gar, gar keine Tragödie, war.. davon und wir haben gedacht.. |
00:09:08 | Wir haben schon keine Uhr. Wir haben nicht gewusst, wie viel Uhr. Wir ha.., haben diese Arbeit gemacht, wie lang wir mussten. |
00:09:19 | Dann sind wir zurück in die Baracke und wir waren sehr glücklich, dass wir zusammen sind. |
00:09:29 | Und so sind die Sachen weitergegangen. Täglich zwölf Stunden lang arbeiten. Das war nicht schwer. Das haben wir mit Kraft gemacht. |
00:09:44 | Essen haben wir bei Mittag bekommen. Das haben wir gegessen. Zu Hause war besser. |
00:09:53 | Dieses war auch gessen.. können, konnten wir essen. Und wir warten.. mach.. ha.., haben weiter gemacht. |
00:10:05 | Ich meine.. Datum war äh vier.. 1944 Dezember, so Mitte. Ich ka.. ich weiß nicht, welcher Tag war. Das Datum habe ich.. |
00:10:20 | Und später, da haben wir gar nicht gewusst Datum. Weil es war nicht wichtig, dass wir wissen das. |
00:10:29 | Täglich haben wir gemacht. Und wir haben gesagt, meine Schwester und ich, wir können als anderthalb Menschen arbeiten. |
00:10:41 | Mutter soll im Lager bleiben können. Das haben wir wirklich ganz korrekt gemacht. |
00:10:51 | Was werd.. wird unsere A.., Arbeit sein? Das haben wir gemacht. Meine Schwester auch. Anderthalb Leistung und ich auch. |
00:11:02 | IV: Und die Mutter blieb in der Baracke? |
00:11:03 | RS: Blieb in der Baracke, ja. |
00:11:05 | IV: Sie musste auch nicht arbeiten? Sie wurde nicht gezwungen zu arbeiten? |
00:11:08 | RS: Sie.. |