File "AGFl_AV.22.0789.mp4"

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Sources KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Signatur: AGFl AV.22.0789
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00:00:00 DN: Ich muss Ihnen anschauen.
00:00:01 IV: Ja, genau. Das ist wie als wenn wir uns unterhalten und obwohl es dunkel ist, Sie sehen mich schon, nicht, das die Blickrichtung.
00:00:06 DN: Ja, ja, ja.
00:00:08 {Regieanweisungen}
00:00:20 IV: Das ist schon ein lautes Hotel hier.
00:00:21 DN: Ja.
00:00:27 IV: Ja, gut, Herr Nasch. Sie sind ja jetzt nach vielen Jahren das erste Mal jetzt in Flossenbürg.
00:00:34 DN: Ja.
00:00:35 IV: Sie waren noch nie hier.
00:00:36 DN: Ich war nach der Befreiung, war ich nicht hier, nein.
00:00:39 IV: Wie kommt es, dass sie sich jetzt entschieden haben auch einmal nach Flossenbürg zu kommen und mit was für einem Gefühl sind Sie auch hierher gekommen?
00:00:46 DN: Ja das kommt so, dass ich, ich hab immer gewollt hier zu kommen, ja, aber ich hab' kein Initiative nicht genommen, ja.
00:00:58 Ich habe viel gelesen über Flossenbürg, aber die letzte Jahren hab' ich mich viel mehr beschäftigt, ja.
00:01:08 Die erste Jahren nach dem Krieg, ich hab' nicht so viel gesprochen über..
00:01:14 Erste Mal die Menschen waren nicht interessiert, das alles zu hören. Und zweitens ich hab' gewollt doch ein bisschen vergessen, ja.
00:01:24 Aber die letzte Jahren als man wird älter, ich leb' jetzt in der Vergangenheit, ja.
00:01:32 Und ich letztens hab' ich ein Computer gekauft, ja, und so bin ich zum Wissen gekommen, dass in Flossenbürg besteht eine, das Gedenkmal, das hier kommen zusammen Menschen.
00:01:48 Ich hab' telefoniert und ich hab' gefragt, ob die haben meinen Namen hier gefunden und sie haben, die Menschen haben geantwortet:
00:01:56 "Ja, wir haben hier gefunden, Nasch Bernard, geboren 1928."
00:02:03 Aber das war nicht so richtig, weil ich hab' gesagt in '28, geboren 1930,
00:02:09 aber ich hab' schon in Birkenau wenn ich bin dort angekommen, ich hab' eine Lüge gesagt.
00:02:14 Der Doktor König, der uns selektiert hat, hat mich gefragt nach meinem Alter und ich hab' gesagt, dass ich bin in 1928 geboren, dass ich bin 16 Jahre und ich war erst noch 14 Jahre, ja.
00:02:29 Und die haben geantwortet hier in Flossenbürg, ja mein Name steht hier, Nasch Bernard, angekommen ich glaub' 5. oder 6. Februar 1945
00:02:41 Und "Sie stehen hier bei uns notiert" und man hat mir auch geschickt ein Foto von mir, von Kloster Indersdorf, weil dort war ich nach der Befreiung.
00:02:56 Ich hab' noch viere, vier Monate ungefähr gelebt in Deutschland in Stamsried und von dort die UNRRA hat uns genommen mit dem amerikanischen Militär nach Kloster Indersdorf.
00:03:09 Dort war ein UNRRA 182 glaub' ich, dort war eine Versammlung von Jugendlichen und Kindern, die waren Waisenkinder.
00:03:20 Die Eltern sind nicht zurück gekommen und diese Frau, Frau Anna, wunderbare Frau,
00:03:26 sie, sie hat gearbeitet glaub' ich in Dachau auch 20 Jahre als Sekretärin und sie ist interessiert zusammen bringen die Kinder von, die sind verstreut in der ganzen Welt, und so wie ich war auch in Kloster Indersdorf,
00:03:44 hab' ich in Kontakt, ich hab' Kontakt aufgenommen, angenommen mit ihr und sie hat mir verständigt, dass jedes Jahr letztens ist..
00:03:57 Kommen zusammen in Flossenbürg Häftlinge, gewesene Häftlinge.
00:04:04 Und ich hab' beschlossen, diesmal hier zu kommen, ja, weil ich, ich lebe die ganze Zeit.
00:04:13 Ich hab' nicht so viele Freunde, Menschen, was ich kann über die Holocaust sprechen.
00:04:18 Und mir ist das sehr wichtig. Manche Leute, die wollen überhaupt nicht sprechen über die Holo..
00:04:24 Die will das ganze vergessen aber ich muss sprechen.
00:04:28 Ich weiß nicht warum das kommt, wieso das kommt, aber es wird mir leichter äh als ich spreche, das muss heraus kommen von mir, weil manches Mal ich hab' auch gezweifelt.
00:04:41 Vielleicht alles was ich denke jetzt, das ist nur eine, eine Fantasie, das ist ganze nicht geschehen, ja.
00:04:49 Aber ich will mich überzeugen, dass Flossenbürg bestand, ja, und ich war hier und ich wissen will, mit meinen eigenen Augen das sehen.
00:05:03 Es hat mich ein bisschen schockiert als ich nach Flossenbürg ankam weil ich hab geglaubt, dass hier stehen noch Baracken, Blocken so, wie es hat geheissen zu dieser Zeit.
00:05:17 Es hat sich ganz verändert, aber einige Plätze sind noch so geblieben als früher. Und ich sehe, ich tue mir hier einbilden, wie es hat ausgesehen in diese Zeiten.
00:05:36 Und hier hab' ich auch getroffen einige Freunde, Freunde, gewesene Häftlinge.
00:05:44 In diese Zeit habe ich diese Menschen nicht bei der Name gekannt, aber wir erzählen unsere Geschichten und wir wissen, dass wir waren auf demselben Platz und wir haben dieselben Dinge mitgemacht.
00:06:01 IV: Wie sind Sie..Gestern haben Sie das Gelände schon angeschaut.
00:06:08 Sind denn jetzt, werden jetzt wieder Erinnerungen wach an Flossenbürg? Gibt es auch noch Dinge speziell, an die Sie sich gut erinnern können an Ihre Zeit in Flossenbürg?
00:06:17 Das war ja nur eine Zeit einer längeren Odyssee.
00:06:21 DN: Ja, ich kann mich erinnern gut wenn wir..
00:06:27 Wir kamen, ich kam von Auschwitz, Gleiwitz, Oranienburg, Sachsenhausen sind wir angekommen nach Flossenbürg mit geschlossenen Waggonen.
00:06:40 Wir sind angekommen nicht weit von hier. Ich glaube, man hat mir gesagt, das war die alte Station von Flossenbürg hier.
00:06:48 Es war ein Tag, das es hat geregnet. Wir sind runter von dem Zug, ja, und wir sind heraufgekommen in die Lager von KZ Flossenbürg mit Bewachung, sicher, und es hat geregnet.
00:07:07 Es war ein sehr, sehr ein trauriger Tag. Wir sind reingekommen in die Lager.
00:07:14 Die Lagers waren mir schon bekannt, weil meiste Lagers, die sind ähnlich einer zum zweiten.
00:07:22 Aber man hat uns geführt bald in den Quarantänblock in Flossenbürg. Ich glaube, die waren dort vier Quarantänebaracken, ich glaub' 21 oder 22.
00:07:37 Und dort war schrecklich. Dort sind alle neuen Häftlinge, sind dort angekommen und die Barackenälteste, die Blockälteste, die waren auch Häftlinge.
00:07:49 Aber die waren oder deutsche Leute, Kriminelle, die waren dort ja, Homosexuelle und ich weiß nicht, noch andere, andere Leute.
00:08:03 Die waren die Blockälteste und die haben gehabt Stubendienst auch und wir haben so viel Schläge bekommen dort, bald am ersten Tag, ja.
00:08:17 Es waren sehr viel Leute, ich erinnere mich, ich war in einem Block, wo der Blockälteste war echt ein Sadist, ein deutscher Krimineller, und er hat Vergnügen gehabt, als er konnte jemand schlagen oder auch töten.
00:08:37 Zum Beispiel nachts wenn ich musste nach der Toilette gehen, nach dem WC, wir mussten vor die Posten war..
00:08:47 Hinter die Toilette war ein Posten, ein Posten, Wachtor, dort stand ein SS-Mann und wir mussten ihm schreien, dass ein Häftling will nach der Toilette oder WC, das gedenke ich schon nicht, welche Wörter wir mussten sagen.
00:09:08 Und er hat begleitet uns mit dem Scheinwerfer bis zum Toilette.
00:09:14 Und dort waren schon viele, viele Leichen. Die sind während der Nacht oder Tag bevor gestorben, ja, und die waren dort zusammen gesammelt und die Toilette, das war immer voll.
00:09:31 Alsweil mussten nach Toilette gehen, mussten wir lang warten und das war nicht so angenehm.
00:09:37 Und als wir zurück kamen nach unserem Block, da mussten wir weiter für die Posten oben von die SS-Mann schreien, dass wir wollen zurück nach dem Bara..Block.
00:09:51 Dort mussten wir ganz still zurück in unseren Platz. Es war nicht viel Platz.
00:09:57 Es waren Betten, dreistöckige Betten, ja, weil anders als wir haben Geräusch gemacht, da konnte jemand schlagen oder würgen auch.
00:10:08 Und so hat es begonnen. Und wir waren dort, weiß nicht genau, zwei oder drei Wochen in diesen Quarantäneblocken und dort war schrecklich.
00:10:21 Wir haben sehr wenig Essen bekommen. Früh ein bisschen so genannter Kaffee, das war Ersatzkaffee, Mittag ein bisschen Suppe und abends ein Stückchen Brot, ja, das war unsere ganze Ration zum Essen.
00:10:36 Wir haben nicht gearbeitet, aber wir wurden geschlagen, wir mussten Appell stehen.
00:10:42 Es waren manches Mal Regen, manches Mal ein bisschen Schnee, Sonne.
00:10:47 Das Wetter war nicht so angenehm hier und nach einiger Zeit, glaube zwei oder drei Wochen, wir sind bei die Doktor gegangen.
00:10:59 Dort war ein Doktor, ich glaube sein Name war Doktor Schmitz, als ich erinnere mich nicht,
00:11:05 und er hat uns untergesucht und er hat auf unsere Köpfe eine Nummer geschrieben, so, eins, einundhalb, zwei, zweiundhalb.
00:11:15 Ich wusste nicht was das ist, aber ich bin, durch diese Nummerierung sind die Menschen verteilt geworden.
00:11:23 Ich weiß nicht genau was ist geschehen mit die alle Menschen, aber ich bin herein in den Block 19.
00:11:30 Das war nicht weit von die Tor, von dem Eingang von die KZ und dort waren wir, dort waren schon Häftlinge, glaub' ich, die vor uns sind gekommen.
00:11:41 Die haben ein bisschen besser gehabt. Die haben mehr Platz gehabt zum Schlafen aber wir sind herein in diesen Block und wir haben nicht genug Platz gehabt zu schlafen.
00:11:55 Aber wir haben uns, so wie man sagt, arrangiert. Wir sind dort geblieben.
00:12:02 Von dort hat man uns manches Mal genommen zur Arbeit, verschiedene Plätze.
00:12:10 Manche Kartoffel schälen in die Küche, das war noch am besten, aber ich bin kein Mal nicht hereingefallen in diese Gruppe.
00:12:17 Mich hat man genommen einige Mal, es war hier ein Bordell, ja, ich glaub', das war für die, für die Important Persons.
00:12:29 Manche Häftlinge, die sind länger gewesen oder von deutscher Nationalität, weiß ich nicht genau.
00:12:37 Und man hat mich genommen dort den Block, die Baracke zu putzen, ja.
00:12:43 Das war ganz gut, weil dort waren Frauen. Wenn die SS hat nicht gesehen, die haben uns ein bisschen Brot gegeben.
00:12:52 Ich muss nicht sagen, aber das Schrecklichste für uns zu dieser Zeit war der Hunger. Menschen wissen nicht heute was Hunger ist.
00:13:05 Ich gehe in Belgien, ich wohne jetzt in Antwerpen, gehe in die Schulen und ich erzähle vor den Kindern und ich frage immer, ihr wisst was Hunger ist.
00:13:14 Sagen sie: "Sicher wissen wir was Hunger ist. Wir spielen Fussball, Handball oder Golfball, wir kommen zu Hause und wir sagen für die Mutti:
00:13:24 "Ja, Mutti ich bin hungrig. Und die Mutti gibt dann uns Spinat mit Kartoffelpüree.
00:13:29 Und wir sagen: Das ist doch kein Essen. Ich will Fritten haben, Chips und Steak."
00:13:35 Sag' ich: "Das ist kein Hunger nicht. Hunger ist, wenn die Menschen essen nicht zwei, drei Monate, vier Monate, essen nicht genug nur, nur so viel, dass er nur soll leben bleiben ja.
00:13:48 Und mit diesem Hunger die können die Menschen so niedrig bringen moralisch, dass die vergessen, dass die haben noch Eltern gehabt.
00:13:59 In die Lager meine ganze Angst war immer, erste Mal ist Hunger, dass ich war immer hungrig und zwischen uns wir haben ständig immer nur gesprochen was wir haben zu Hause gegessen und wieso war das möglich, dass wir konnten noch auf unsere Teller lassen.
00:14:21 Unsere Mutter hat gesagt: "Ja, es kann kommen noch eine Zeit, dass ihr werdet Hunger haben und jetzt lasst ihr das gute Essen auf dem Teller."
00:14:29 Und das haben wir bedauert, wieso war das möglich?
00:14:32 Uns zweitens jede Minute war eine Gefahr, dass wir sollen sterben.
00:14:37 In verschiedenen, in Birkenau wo ich war, früher wir haben gedacht, dass die Selektionen von Doktor Mengele..
00:14:45 Von ein Tag auf den anderen wir können in die Gaskammer geschickt werden, unterwegs mit den Transporten, was ich hab' mitgemacht auch Hunger und nachher in Flossenbürg wir haben schon keine Hoffnung nicht gehabt, dass wir werden noch einmal befreit werden.
00:15:02 Hunger war so groß, wir haben nur gelebt von einer Stunde nach der anderen.
00:15:07 Und viele von uns das Stückchen Brot was wir haben schon bekommen, es war auch eine Gefahr, dass jemand soll stehlen.
00:15:16 Weil so eine Situation, die Menschen verlieren die Moral.
00:15:23 Und leider es ist geschehen manches Mal, dass man hat auch eine von den Anderen gestohlen.
00:15:29 Aber es waren Menschen, was haben.. Ich habe viel mitgemacht, die haben mir auch geholfen. Von dem bisschen, was die haben gehabt, die haben mir auch gegeben.
00:15:40 IV: Ich trink' mal ein Schluck Wasser.
00:15:49 DN: Mit die Leute, wenn ich war zusammen noch in Birkenau, der Anfang, ja, in Juni 1944.
00:15:58 Ich hab' noch gehabt 13, wir waren zusammen 13 von der selben Stadt und von der selben Schule, ja.
00:16:05 Wir waren in einem Ort auf der jüdischen Schule, 14- 15-Jährige. Meistens sind bald bei die Selektion selektiert worden nach die Gaskammern. Ich weiß nicht.
00:16:18 Ich bin durch die Selektion, wenn wir sind angekommen mit meiner gottseligen Mutter und drei ältere Schwester von mir und ein jüngerer Brüder Emil.
00:16:30 Ich war 14 und er war elfundeinhalb, zwölf Jahre alt.
00:16:34 Wenn ich bin runter von dem Zug in Auschwitz noch, ist zu gekommen zu mir ein Kapo, der hat gearbeitet in die Kanada, bei die Ankomst von den Transporten.
00:16:48 Es war ein polnischer Jude und er ist zu gekommen zu mir und hat mich gefragt auf Jiddisch so still: "Junge, wie alt bist du?"
00:16:55 Und ich hab ihm gesagt: "Ich bin 14 Jahre."
00:16:57 Hat er gesagt so still, dass der SS soll nicht hören, weil die waren dort viel SS-Leute: "Du bist 18 Jahre."
00:17:05 Ich hab' geglaubt, er ist, er ist meschugge ja, er weiß nicht was er sagt. Ich will älter werden, aber ich bin ein Junge von 14 Jahren.
00:17:14 Weil wir haben noch nicht so gewusst in Ungarn, es war schon '44, aber in Ungarn, weil damals war das früher wenn ich bin geboren war Tschechoslowakei, später war das Ungarn.
00:17:24 Aber wir haben nicht genau gewusst, dass besteht so ein Platz Auschwitz-Birkenau. Man hat erzählt, aber wir haben das nicht geglaubt. Wir haben das nicht geglaubt.
00:17:34 Und er hat gesagt: "Du bist 18 Jahre." Ich hab' das behalten ein bisschen und wenn wir sind gekommen bei die Selektion.
00:17:41 Es war dort ein Doktor König, ein schöner deutscher Offizier. Manches Mal stand da Doktor Mengele, aber an diesem Tag war dort Doktor König.
00:17:52 Und meine Mutter und mein kleiner Bruder bald auf die rechte Seite, die drei Schwestern linke Seite weil die Frauen waren apart.
00:18:00 Dann komme ich und er fragt mich: "Junge, wie alt bist du?"
00:18:02 Und ich sage: "Ich bin 16 Jahre."
00:18:06 Ich habe mich erinnert, dass ich muss mehr sagen das ich bin, aber ich konnte nicht 18 sagen, das war nicht glaubwürdig.
00:18:13 Niemand soll das glauben. Und er hat nach einer Sekunde Zweifel hat er mich geschickt mit ungefähr von dem ganzen Transport von rund 2000 Menschen, hat er mich geschickt mit 200 Erwachsenen nach die linke Seite.
00:18:28 Und so sind wir reingegangen in die Camp.
00:18:31 Ja, was ist geschehen dort in Birkenau, war ich dort vier Monate, das ist eine andere Geschichte.
00:18:36 Aber nachher hat man mich geschickt, das werde ich vielleicht später erzählen, nach Gleiwitz, Gleiwitz II, ein Arbeitslager, das dazu gehörte für Auschwitz.
00:18:47 Auschwitz hat gehabt ungefähr 39 Nebenlager und dort habe ich sehr schwer gearbeitet.
00:18:53 Waren Borsig-Koks-Werke und dort haben wir Zement getragen und graben, schweren Boden rausgraben wo die Baggers konnten nicht graben, weil man hat gebaut dort.
00:19:06 Und nachher wenn die Russen sind naher gekommen, näher gekommen nach die Gleiwitz hat man uns mit Transport erst durch Tschechoslowakei ein paar Tage nach Oranienburg gebracht.
00:19:22 Von Oranienburg sind wir angekommen nachher nach Flossenbürg.
00:19:26 In Flossenbürg, ich werde erzählen ein paar Sachen was sind geschehen.
00:19:32 Aber wenn ich jetzt angekommen bin nach Flossenbürg, gestern, vorgerstern, es hat mich schockiert, weil ich hab' vorgestellt, Flossenbürg, dass einige Baracken sind noch, Blöcke, Baracken sind geblieben und jetzt sehe ich, sieht aus wie ein Sanatorium.
00:19:53 Es ist sehr schön dort ja, grün, ich hab' noch nie so viel Grün gesehen.
00:19:58 Aber einige, die Museum besteht, jetzt leider die Situation kann man doch nicht zurück bringen.
00:20:06 Aber ich weiß nicht ob das ist richtig, dass man bringt hier jetzt Jugend, weil die..
00:20:14 Ich kann mir vorstellen wie es hat früher ausgesehen, aber ich weiß nicht ob die können das begreifen, dass es war so ein schweres Lager.
00:20:23 Mal mit Wörtern ist es sehr schwer zu verstehen geben, was es war hier.
00:20:28 Aber gut, so ist die Zustand heute und was man tut, ich tue das sehr schätzen, das ist sehr schön und man tut..
00:20:37 Jemand ist interessiert, er kann das schön vorstellen auch.
00:20:42 Und was ist mir geschehen einige Sachen in Flossenbürg, zum Beispiel in dem Quarantäneblock, man hat gemacht ein Appell, ja.
00:20:48 Appell, man hat uns gezählt, jeden Tag einmal, zweimal gezählt. Ich weiß nicht warum hat man so viel gezählt.
00:20:55 Aber als es, die Zahl stimmte nicht, dann mussten wir so lang stehen, dass war kalt oder Regen oder Schnee. Es war schrecklich.
00:21:07 Und einmal, ich bin so verklärt, ich stehe in die Appell aber ich bin nicht so in der richtigen Reihe gestanden.
00:21:17 Dann ist gekommen der Blockälteste und er hat mir gegeben mit einem Gummistock ein, ein Klapp auf mein Kopf ja.
00:21:27 Ich hab' immer erzählt, dass wenn jemand bekommt Schläge, er sieht Sterne, aber ich hab' echt Sterne gesehen, ja.
00:21:36 Manches Mal, ich erinnere mich noch diese..
00:21:41 Tut mir noch heute weh, nicht so physisch aber, aber seelisch tut es noch mir heute weh.
00:21:50 Gut, es sind vorbeigegangen verschiedene Sachen, der Hunger in.. dort.
00:21:55 Und nachdem wenn ich bin in den Block 19 gekommen. Block 19.
00:22:01 Wir waren zwei Teile dort. Ich glaub', die von eine Seite, wie die Häftlinge waren schon von früher und wir, die Neuangekommene.
00:22:10 Aber wir die Neugekommene wir haben immer ein Nachteil gehabt.
00:22:14 Sagt er: "Ja, du kommst jetzt von Ungarn, du bist nur ein Jahr in die, in die Camp."
00:22:21 Nicht genug, dass wir haben das alles mitgemacht, die haben gesagt, wir sind von Polen gekommen, wir waren schon hier zwei, drei Jahre.
00:22:29 Das war eine Sache. Und hier war noch nicht jüdische Menschen. Und die Juden waren immer..
00:22:34 Ich komme von einer jüdischen religiöse, modern-religiöse Familie, ja, und die Juden waren immer auf die niedrigste Stufe ja.
00:22:46 Nicht genug, wir haben bekommen Klapp von die Deutschen.
00:22:50 Die Deutschen haben nicht viel eingemischt drin in die Camp. Das war mehr die Häftlinge, die priviligierte Häftlinge, die haben aufgepasst auf uns.
00:23:01 Und die haben noch uns mehr geschlagen, weil wir haben gehabt direkte Kontakt mit die Menschen, ja.
00:23:08 Und es ist geschehen einmal, das erinnere mich, ich sitze auf meinem Bett und ich bin voll mit Läuse ja.
00:23:17 Weil hier in dieser Zeit in Flossenbürg, wir haben Läuse gehabt. Nicht in Birkenau, nicht in Gleiwitz, aber hier haben wir Läuse gehabt.
00:23:26 Und man hat gemacht Läusekontrolle, die Blockälteste oder Blockstube ist gekommen mit eine Lampe und hat gesucht.
00:23:34 Wer hat nicht gehabt? Jeder hat gehabt. Aber der was..
00:23:39 Ich bin dreimal eine, ein Tag nach der andere reingefallen, was ist geschehen?
00:23:46 Damals hat man aufgeschrieben meine Nummer, das war 47649, das hab ich bekommen in Flossenbürg, weil in Birkenau habe ich bekommen andere Nummer, was ist tätowiert: B10565.
00:24:03 Aber das gilt nicht hier in Flossenbürg, weil hier hat man ganz andere Nummerierung gegeben.
00:24:10 Und ich sitz' auf meiner Pritsche, glaube ich so heisst das, und ich, ich spreche mit Gott.
00:24:18 Ich erzähl' jetzt jemand, dass ich mit Gott hab' ich gesprochen. "Wieso hast du mit Gott gesprochen."
00:24:23 Sag' ich: "Ich weiß nicht." Ich bin dort gesessen und ich hab' gesagt:
00:24:26 "Herrgott, ich will von dir einmal eine Frage haben. Ich frage dich, gib mir einmal so viel Brot, dass ich soll können essen, essen und fressen.
00:24:39 Nachher kannst du mich schießen, aufhängen, in die Gaskammer bringen, wo du willst, aber einmal will ich noch genug Brot essen."
00:24:49 Ihr könnt vorstellen, ein Junge von 14 einhalb Jahre war ich damals, beinahe 15 Jahre, und meine einzige Frage ist nur Essen.
00:24:59 Was ist geschehen mit meinen Eltern, meine Mutter, mein Vater, mein kleiner Bruder, das hat mich schon leider nicht...
00:25:06 Die Moral war schon so niedrig, wir haben nur essen und essen. Und man fragt mich, ob du hast nicht gewollt überleben.
00:25:14 Sag' ich: "Ja, ich probierte, ich bin doch jung, ich will noch weiter leben. Ich habe noch nichts von die Leben gehabt, aber wichtigste war, ein bisschen Essen zu bekommen."
00:25:24 Und was ist geschehen, man hat aufgeschrieben meinen Namen, dass ich hab' Läuse.
00:25:29 Dann hat man abends uns genommen in die Sauna, ich weiß nicht, wie es hat damals geheißen, in den Waschraum dort.
00:25:38 Wir sind herein, dieses Gebäude steht noch heute, ich bin gewesen in diesem Duschzimmer, ja.
00:25:47 Wir haben gemusst die Kleider und was für Kleider haben wir schon gehabt.
00:25:52 Ich hab' gehabt so zerissene Schuhe mit die Pyjama-Kleider, die gestreifte Kleider, ein Hemd und eine Mütze.
00:26:01 Alles abgeben und nackt stehen dort eine ganze Nacht. Und in die Frühe hat man zurück geworfen die Kleider.
00:26:09 Jeder hat gemusst aussuchen, aber man hat nicht immer gefunden. Ich war noch klein. Manches Mal habe ich eine Hose genommen, die war bis hier.
00:26:17 Wir haben bekommen, schnell muss man anziehen, weil bei den Deutschen ging es alles schnell, schnell.
00:26:25 Von erste Tag was ich in die KZ gewesen. Schnell, schnell, los, los, los, schnell.
00:26:32 Die schmutzige Schweinejuden, schnell, schnell, schnell.
00:26:35 Und die Kapos oder die Blockälteste haben noch uns geschlagen noch, weil die mussten das wahrscheinlich tun.
00:26:42 Und das war ein Tag, ich weiß nicht genau, welche Tag war das, und zweite Tag, ich hab' weiter Läuse.
00:26:49 So, ein nach der andere Nächte bin ich gestanden dreimal. Es hat mich schon sehr wehgetan überall.
00:26:56 Ich hab' noch nicht viele Haare gehabt überall ja, aber wenn man gehabt Haare, man hat es abgeschnitten.
00:27:02 Man hat uns beschmiert mit, mit, wie sagt man das, mit eine gewisse Lotion, ja, und das hat geziept und das hat wehgetan, ja, weil schon solche..
00:27:17 Es war ganz rot aber ich konnte nichts machen, ja, und so sind die Tage, sind so vorbei.
00:27:25 Und auf einmal, meine Kleider waren schon zerissen und dort war ein, so ein Magazin und ich erinnere mich, dort in diesem Magazin habe ich gefragt den Blockältesten, ist alles zerissen.
00:27:38 Sagt er: "Geh' in dieses Magazin und frag', dass man soll dir tauschen."
00:27:42 Ich bin da reingekommen und dort war ein Herr. Er war ein Ungarische, keine Jude nicht.
00:27:48 Man hat mir gesagt, ich weiß nicht ob das ist richtig, dass er war ein Polizeichef in Ungarn, in Budapest und er ist hier wegen politischen Gründen, ja.
00:27:58 Und er hat ein bissel, ein bisschen, wie so sagt man das, er hat gesehen so ein Junge und ich hab' ungarisch gesprochen und er hat mir gegeben ein bisschen bessere Kleidung, ja.
00:28:10 Ich hab' ihm bedankt und ich bin zurück in meine, meine Baracke, ja, und dort hat es weiter alles begonnen von neuem bis 1945, ich glaub' 16 oder 17 Februar hat man gesagt, alle Juden heraus.
00:28:29 Und wir sind losgegangen, damals hat es begonnen, zu die jüdische Häftlinge evakuieren von Flossenbürg.
00:28:38 Was ich erinnere mich noch, wir haben..
00:28:41 Ich meine, die Menschen, welche haben gearbeitet in Messerschmitt oder mit den Granitsteine und überall die..
00:28:47 Sonntag Nachmittag haben nicht gearbeitet und Sonntag Nachmittag, ich erinnere mich, es war ein Fussball-Match.
00:28:54 Menschen fragen, in einem KZ Fussball-Match?
00:28:56 Ja, auf dem Appellplatz sind gekommen die deutsche Wachen, haben sie gemacht ein, eine Gruppe, wie so sagt man das, ein Elftel, ja,
00:29:08 und einige von den Häftlingen, aber nicht wir, wir waren sehr schwach. Die priviligierten Häftlinge und die haben gespielt.
00:29:18 Ich war immer noch zu Hause ein sehr ein großer Fussball-Fan, ja, so wie heute Bayern München mit alles was ich folge noch.
00:29:26 Aber damals, damals die haben gespielt und ich glaube, dass die Deutschen haben gewonnen, ja.
00:29:33 Aber wir mussten dort stehen, es hat mich nicht viel interessiert aber das war, das war noch, das erinnere mich noch.
00:29:45 Und.. Aber so Freunde, was waren mit mir zusammen früher Birkenau, Gleiwitz habe ich schon nicht gehabt, weil meine alle Freunde, die 13 von, von, von meine Stadt, die sind noch alle geblieben in Auschwitz.
00:30:02 Doktor Mengele hat gemacht Selektionen und die sind alle, jeden, einen Tag, zweiten Tag, dritten Tag weggenommen, ja, und die haben, die sind keinmal nicht zurück gekommen.
00:30:13 Unterwegs habe ich gehabt einen guten Freund, Benni, was ich hab' in Gleiwitz gemacht Freundschaft mit ihm.
00:30:19 Und wir sind mit offene Viehwaggons, mit Material wurde geführt, von Gleiwitz nach Oranienburg angekommen und er ist unterwegs erfroren, gestorben.
00:30:33 Wir mussten die Leichen immer durch Tschechoslowakei, wenn der Zug ist in Fahrt gewesen, herauszuwerfen.
00:30:40 In Tschechoslowakei dort in diesen Transporten haben wir noch ganz gut, nicht gut gehabt, aber die Kinder, die gingen nach die Schule, wir haben gefragt: "Bitte gebt uns Essen."
00:30:51 Die haben noch gehabt Essen, Jause mitgenommen nach die Schule und wenn der Zug ist langsam gefahren, die haben herein geworfen.
00:30:58 Aber der, was hat geschnappt, gehalten, die, das Essen, ein Apfel oder ich weiß nicht ein Stückchen Brot, ein Sandwich,
00:31:09 die sind in Gefahr gewesen erstickt zu werden, denn jede ist auf eine andere geloffen und alle gefallen und man hat gewollt das Brot essen und nicht..
00:31:19 Manches Mal die SS hat reingeworfen ein paar Brötchen dort in diese.. Aber es war schrecklich.
00:31:26 Das war Flossenbürg, hier war ich von Februar bis 16., ungefähr 16. oder 17. April, aber es war, war schrecklich hier.
00:31:39 Und damals hat es begonnen die, die..
00:31:43 Erst mit Zug hat man uns genommen, wir sind heruntergegangen von dem Camp in die Station. Ja, das Berg rauf, Berge runter in die Station.
00:31:54 Und ich war in eine offene, weil dort waren offene und geschlossene Waggonen, ja.
00:32:02 Ich war in einem offenen Waggon, wir sind angekommen, glaub' ich, in Weiden und danach sind da amerikanische Flugzeuge..
00:32:13 Ich dacht' damals, dass sind vielleicht die englische, aber es waren amerikanische, die sind übergeflogen.
00:32:19 Erst einmal haben sie die Lokomotive kaputt geschossen, wir konnten nicht weitergehen, wir haben gewartet und die sind gekommen mit anderer Lokomotive, weitergefahren bis Schwarzenfeld.
00:32:33 Und dort, dort war es schrecklich in Schwarzenfeld.
00:32:38 IV: Gut, Schluck Wasser?
00:32:40 DN: Ja.
00:32:40 IV: Kleine Pause.