Kriegsgefangenen-Arbeitskommando Kaltenbrunn []

Time Slices
Bezeichnung
Kriegsgefangenen-Arbeitskommando Kaltenbrunn
Zeitraum
April 1943 - Mitte September 1943
04.1943 – 08.1943
Info
Untergebracht im mit Eisengittern versehenen Hüthaus sowie im Wolf`n-Saal („Posthorn“).

In der Ortschronik steht am 6. April 1943: "Die russischen Offiziere werden jetzt von zwei Posten scharf bewacht. Auf der Baustelle arbeiten zurzeit 40 Mann. Auch der Aufseher, der zugleich Hilfswachmann ist, stolziert mit umgegürtetem, ziemlich großem Revolver umher. Vom Hüttenwerk Weiherhammer holten wir heute die Betonmaschine mit vier Russen ab. In Weiherhammer sind 160 Russen zur Granatenherstellung beschäftigt. 16 Mann stark ist die Bewachung. Zufällig hatten wir einen dabei, der in Weiherhammer ausgerissen ist. Die dortigen Posten hatten nun Angst, der Geflüchtete könnte die Andern auch zum Ausreißen verleiten. Mit einem dichten Kordon umstanden sie uns. Verschmitzt musste ich lachen. Ja, die Gefahr ist groß, wir wissen, dass die Verpflegung gut ist, nur schnell wieder weg, schnell, schnell, so redeten sie aufgeregt auf uns ein. Uns pressierte es langsam. Ein Posten wollte dem Autoführer Karl Speth den Gewehrkolben auf den Schädel schlagen. 20 strafgefangene Russen, lauter starke, gesunde Menschen, arbeiten am Graben an der Schickenhofer Grenze. Bis jetzt haben es die Vorarbeiter noch nicht fertig gebracht, eine tägliche Arbeitsleistung von fünf Kubikmeter pro Mann zu erreichen. Die Russen haben sehr guten Appetit. Sie sind weniger anspruchsvoll und nehmen auch mit Kartoffel vorlieb. Die Sammlung des heutigen Opfersonntags wird von Frauen übernommen. In Mantel ist eine Schulung für die politischen Leiter der Ortsgruppe. Mittags trifft die telegrafische Nachricht ein, dass der Gefreite Georg Krauß gestern verschieden ist."

Am 4. September 1943 schreibt der Marktchronist: "Überall gibt es wieder Flöhe. Auf allen Ecken und Enden, auf allen Straßen und Wegen. Der Wolf`n-Saal und das Franzosenlager sind die Brutstätten. Obwohl die Russen schon 14 Tage weg sind und mehrere Desinfektionsbomben losgelassen wurden, gibt es dort noch Flöhe in Hülle du Fülle. Die Biester bleiben nicht im Saal, sondern hüpfen ins Freie und an die Menschen. Im Franzosenlager werden immer Junge geboren.

Bericht: https://www.onetz.de/oberpfalz/kaltenbrunn-weiherhammer/scheunenfund-kaltenbrunn-weckt-erinnerungen-kriegsgefangene-id3208630.html
Ort (Namensvarianten)
umfasst
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Verzeichnete Archivalien
Datenbank: "Orte" (Schema "Kriegsgefangenen-Arbeitskommando")